Montag, 29. Dezember 2014

Weihnachtskleid...oder so

Ich muss ja mal was gestehen.
Ich mag Weihnachten nicht. Wirklich nicht. Ich finde es einfach nur anstrengend und überflüssig.
So traf es sich dieses Jahr sehr gut, dass ich mich mit meinen Eltern zerstritten habe und ich nicht nach Hause fuhr. Da ich nun in einer Studentenstadt lebe, welche zu Weihnachten wie ausgestorben ist saß ich also an Heiligabend zu Hause und überlegte was ich so tun könnte (Unizeugs wollte ich nicht... sind ja Ferien :D)
Was jetzt ziemlich traurig klingt ist es eigentlich gar nicht. Es war das entspannteste Weihnachten seit langem. Kein Stress mit der Familie. Keine aufgesetzte Fröhlichkeit. Kein Streit mit/zwischen meinen Eltern. Keine Schwester die mir mit ihrem Getue auf "Liebes Mädchen" auf die Nerven geht. Nein. Es gab dieses Jahr Heiligabend nur mich, meine Nähmaschine und Stoff. Und es war grandios.

Entstanden ist dieses süße Kleidchen.



Es ist nach einem Burda Vintage Schnitt. (Juni 1960) statt in Falten zu legen habe ich den Rock gekräuselt, da ich zu wenig Stoff hatte. Deswegen ist auch der Rock viel zu kurz geworden. Aber im Winter mit einer blickdichten Strumpfhose geht das. Im Sommer kann ich mir vielleicht mit einem Unterrock Abhilfe schaffen. Aber das ist ja noch hin.

Ich finde mich unheimlich niedlich darin. Einen ganz kleinen Minirest habe ich noch. Entweder versuche ich daraus ein Haarband zu zaubern oder eine einfache Schleife, die ich auf eine Haarklemme nähe. Aber ich finde es immer schön, wenn man zu solchen Kleidern passende Accessoires hat. Das reibt praktisch jedem unter die Nase "Hier. Das ist nicht von der Stange!"

Relativ spontan nähte ich noch etwas als der momentane Angebetet sich wieder ankündigte ins Ländle zu fahren und wir uns so noch sehen könnten, bevor ich mich über Silvester nach Berlin absetze...
Wir hatten nämlich vor kurzem die Diskussion über unerotische Kleidungsstücke. Er konnte meine hässliche (aber super bequeme) Flanell-Schlafanzughose mit kleinen Hündchen drauf nicht mehr sehen. Als Schocktherapie zog er also sich sein hässlichstes Kleidungsstück an... Eine Satin-Boxershorts mit Superman-Druck. Damit hatte er den Krieg eröffnet. Und wenn wir uns doch noch sehen, bevor ich fahre muss ich da noch einen draufsetzen, Sonst würde es als Waffenstillstand interpretiert werden. Zum Glück habe ich mal in einem Anflug von Wahnsinn einen rosa Jersey mit Einhörnern drauf erstanden...


Also habe ich praktisch mir selbst ein Weihnachtsgeschenk gemacht, welches ein anderer auspacken darf *g*
Mein eigentliches Geschenk ist der damit verbundene Gesichtsausdruck. :D

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Octopus's Garden

Anstatt heute arbeiten zu müssen, meinen Unikram zu erledigen oder meine Wohnung zu putzen setzte ich mich seit Ewigkeiten mal wieder an die Nähmaschine.

Entstanden ist nun endlich der Rohbau eines Kleides, welches ich nächste Woche Freitag auf einer Party tragen möchte. (Last minute ist doch immer gut)
Und wer braucht schon ein abgeschlossenes Studium *mit wehmütigem Blick auf meine ungelesene Lektüre schiel* , wenn ich in dem Kleid nen reichen Mann aufreißen kann?
(Bitte, bitte nicht zu ernst nehmen!)

Für dieses Kleid habe ich mal wieder einen burda-Schnitt zweckentfremdet.
Nämlich die Korsage von Modell 128 der Ausgabe 9/14.


Daran habe ich dann 2 Halbkreise aus schwarzen Chiffon gepinnt und den Ausschnitt in eine Herzform gebracht.
Ich habe das Futter weggelassen und als Miederstäbchen Plastikbänder genommen, mit denen mal die Paletten in der Firma meiner Eltern zusammengeschnürt waren.
Diese habe ich direkt auf die Naht geheftet. Klappte ganz gut.


Wie der Posttitel zustande kommt möchte ich hier noch kurz zeigen:
 Diese kleinen Gesellen tummeln sich nämlich auf den vorderen Seitenteilen... ich finde sie herzallerliebst :)

Montag, 20. Oktober 2014

Melde mich zurück!

Ich lebe noch.
Diese unfreiwillige etwas längere Sommerpause hatte mehrere Gründe.

Zunächst; private Angelegenheiten.
Jaja, das böse, böse real life. Die entstandenen Probleme sind größtenteils alle behoben. Und ich bin wieder auf dem Damm,

Außerdem: Urlaub
Ich war unter anderem im wunderschönen Elsass. Und auf meinem privaten Refugium "Balkonien".


Balkonien
Elsass





















Und last but not least: Beziehung
Ich habe mich Anfang Mai Hals über Kopf in eine Beziehung gestürzt. Leider habe ich auch sehr schnell gemerkt, dass die einfach nichts für mich war...
Großes Drama, Rosenkrieg und hässliche Auseinandersetzungen folgten.War ganz schön stressig. Aber nun bin ich wieder glücklicher Single und schaffe es auch wieder öfter hier zu schreiben.

Hoffe ich.

Donnerstag, 8. Mai 2014

"Wenigstens hast du es versucht!"

In der Schule war ich eines der Mädchen im Sportunttericht, welches diesen Spruch häufiger von seinen Lehrern nach einer verpatzten Runde Fußball/Basketball oder einem Halbmarathon den ich aufgrund akuter Erschöpfung abbrechen musste, hörte.
Entschuldigt, ich bin ein Ballett-Mädchen! Ich kann ihnen wie eine Waldelfe über den Fußballplatz tänzeln oder ihnen einen Spagat in der Turnhalle hinlegen, aber sobald es um harte Bälle in Kombination mit adrenalingefüllten pubertären Jungs geht bin ich raus! Da krieg ich instant Menstruationsbeschwerden!

Häufiger war genau jener Spruch gepaart mit einem pädagogisch verständnisvollem Lächeln.
Dieses Lehrer-Lächeln verfolgt mich heute noch im Schlaf. Ich bin der festen Überzeugung, dass jedes Lehramtstudium ein geheimes Seminar beinhaltet in dem man eben jenes Lächeln lernt zu perfektionieren.

Nun gut. Zurück zum Thema. Auch diesmal habe ich etwas versucht. Und mit meinem eigenen, nicht minder süffisantem Lächeln im Spiegel muss ich sagen:
"Du hast es versucht, und du hast es geschafft!"
Es geht um mein erstes Mal. Mein erstes Mal, dass ich einen Reverkragen nähe. Bis jetzt habe ich mich davor ganz grandios gedrückt.
Und jetzt nachdem ich es hinter mir habe ist es wie nach meinem ersten Reißverschluss: Ich kann nicht verstehen, warum ich Angst davor hatte.
Sicher, der Kragen ist nicht wie aus dem Lehrbuch. Das geht schöner. Aber ich habe es geschafft! :)


Mal zum Kleid im Allgemeinen: Es ist ein Vintageschnitt. Mit den Vintageheften habe ich schon ewig nicht mehr gearbeitet. Und nachdem ich es mal wieder hinter mir habe möchte ich einer Menschengruppe danken:

Danke liebe Techniker, die ihr überall auf der Welt forscht und arbeitet, sodass Druckverfahren schneller, günstiger und einfacher von statten gehen und ich mit diesen Schnittbögen arbeiten DARF und nicht MUSS.
Am Anfang meiner Nähkarriere, als ich das erste mal einen echten Schnittbogen einer Nähzeitschrift in den Händen hielt bin ich verzweifelt. Wie sollte ich mich da jemals zurechtfinden?
Mittlerweile sind burda und co. ein Klacks für mich. Die Schnittbögen lese ich wie die Sonntagszeitung.
Aber die aus Schnittheften der 60er? Da sitz ich immer noch 5 Minuten vor und muss erst 3 Mal mit dem Finger die Linien nachfahren um sie nachvollziehen zu können.

Aber ich habe das Gefühl, dass ich keine Vintage-Figur habe. Das ist eigentlich für eine 88er Oberweite. Ich habe eine gute 92, habe während des Nähens noch gut 3 cm an jeder Seite rausgenommen und es sitzt immer noch etwas sackig. Um dem Oma-Feeling aus Muster und Schnitt zu entgehen entschloss ich mich, das Kleid zu kürzen.
Auf dem Weg von "alter Oma" zu "junges, hübsches Mädchen" bin ich irgendwo falsch abgebogen und bin jetzt bei "osteuropäischer Straßenstrich"....


Was man auf dem Bild nicht sieht, ist, dass ich ein Haarband aus dem gleichen Stoff trage. Sieht wirklich irre niedlich aus...

Das Kleid ist wirklich viel zu kurz geworden.
Ich weiß wirklich nicht, ob ich das so tragen möchte...
Ein Windstoß und alle in einem Umkreis von 500 m können sehen, welche Unterwäsche ich trage.
Vielleicht probiere ich es mal mit Leggings und Rollkragen drunter. Für den Herbst und so.

Mein Kumpel, der vorbeikam als ich es trug fand es natürlich toll.
Männer! Weil ihre kürzesten Klamotten bis zum Knie gehen haben sie keine Ahnung was es heißt aufpassen zu müssen, dass der Hinter einem auf der Treppe nicht gleich die Sonne aufgehen sieht.

Manchmal wäre ich auch lieber ein Mann.
Da hat man wenigstens keine Angst vor Bällen...

Dienstag, 29. April 2014

Das war doch mal modern...

Ich habe letztes Jahr im Herbst auf dem Stoffmarkt einen wunderschönen Elastikjersey.
Mit einem großflächigem Schmuckmuster auf schwarzem Grund gekauft. Das erinnerte mich an ein Halstuch, welches meine Mutter mal besessen hat. (Ende der 90er vielleicht?) Großgliedrige goldene Ketten auf dunkelblau/weiße/rotem Grund.
Falls das jetzt irgendein absolut bekannter Modeklassiker sein sollte, der an mir vorbeigegangen ist, dann entschuldigt das. Ich bin eigentlich gar keine Modeexperte. Ganz im Gegenteil, eigentlich interessiert es mich Null, was auf den Laufstegen der Welt passiert.
Viel wichtiger ist es mir nämlich, was in meinem Kleiderschrank passiert. Unabhängig davon, ob es eigentlich gerade modern ist oder nicht.
Ich stelle nicht den Anspruch an meine Kleidung voll im Trend zu liegen. 
Also falls das völlig unmodern sein sollte: Mir egal, ich mag das Kleid.

Ich habe zum ersten Mal einen Saum bei Jersey statt mit Zwillingsnadel/Overlock mit dem Elastikzickzackstich meiner Nähmaschine gemacht. Geht eindeutig umkomplizierter als mit der Zwillingsnadel. Die zickt bei mir ständig rum und wirklich elastisch werden die Säume damit auch nicht mehr.
Weiß nicht, was da nicht stimmt. Aber hier gibt es keine Nähmaschinenreperatur.



Lange Rede kurzer Sinn: (Ich habe endlich einen Ort in meiner Wohnung gefunden, an dem ich  halbwegs anständige Fotos machen kann. Ja, es ist das Bad. Ja, direkt neben mir ist die Toilette. Ja, meine Kamera steht auf einem Stapel Bücher, welche auf der Badewanne balancieren. Aber, es funktioniert!)




Der Schnitt ist aus der aktuellen burda. Modell 106. Ich habe es lediglich etwas gekürzt und etwas Weite am Ausschnitt entfernt, da es sonst ständig von den Schultern gerutscht wäre...
In letzter Zeit lässt burda in Sachen Passform etwas nach...